Strategischer Würfel als Managementansatz

Der strategische Würfel ist ein Modell zur systematischen Entwicklung von Wettbewerbsstrategien. Er umfasst drei Dimensionen: Ort des Wettbewerbs, Regeln des Wettbewerbs und Schwerpunkt des Wettbewerbs. Die Kombination der jeweils gewählten Pole führt zu 2³ = 8 möglichen Strategietypen. In der Praxis bedeutet dies, dass ein Unternehmen beispielsweise entscheiden kann, ob es mit einem kostengünstigen Angebot im Massenmarkt agiert oder ob es als spezialisierter Anbieter in einem Teilmarkt individuelle Mehrwerte bietet. Eine konsistente Strategie folgt dabei einer klaren Wertschöpfungslogik und vermeidet „halbe Lösungen“, da widersprüchliche Ziele, etwa zugleich günstige Preise und einzigartige Qualität, den Erfolg gefährden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ort des Wettbewerbs bezieht sich darauf, ob das Unternehmen den gesamten relevanten Markt (Kernmarkt) bedient oder sich auf einen bestimmten Marktabschnitt (Nische) konzentriert. Im Kernmarkt liegt der Fokus auf hohem Volumen und breiter Kundenansprache, jedoch bei starkem Wettbewerbsdruck. In Nischen lassen sich eng definierte Kundensegmente ansprechen, was oft höhere Margen ermöglicht, aber die Absatzmenge begrenzt.

  • Die Regeln des Wettbewerbs unterscheiden zwischen Anpassung und Veränderung. Anpassung bedeutet, bestehende Prozesse und Produkte schrittweise zu optimieren (z. B. durch Lean-Management oder BIM im Bau). Veränderung bedeutet dagegen, Wettbewerbsvorteile durch innovative Geschäftsmodelle oder Technologien zu schaffen (z. B. modulare Bauweisen oder PropTech-Anwendungen).

  • Der Schwerpunkt des Wettbewerbs entscheidet, ob das Unternehmen über Kostenführerschaft (minimierte Produktions- und Betriebskosten) oder über Differenzierung (besondere Leistungsmerkmale und Kundennutzen) konkurriert. Kostenorientierung zielt auf maximale Effizienz (z. B. Serienfertigung, standardisierte Prozesse) ab. Differenzierung setzt auf einzigartige Merkmale, die höhere Preise oder präferierte Auftragserteilung rechtfertigen (z. B. Termintreue, Nachhaltigkeit, Servicequalität).

Diese Struktur bildet die Grundlage der weiteren Analyse. Im Folgenden werden die strategischen Optionen für Bauunternehmen und Immobilienunternehmen jeweils nach den Würfeldimensionen erläutert, mit Praxisbeispielen und einer Gegenüberstellung von Chancen und Risiken.

Der Strategische Würfel für Bauunternehmen

Die Bauwirtschaft in Deutschland ist gekennzeichnet durch intensiven Wettbewerb, lange Projektzyklen und häufige Ausschreibungen. In vielen Segmenten gilt das Billigstbieterprinzip, insbesondere im öffentlichen Hoch- und Tiefbau, was die Profitabilität der Unternehmen stark unter Druck setzt. Auf der anderen Seite gibt es Teilmärkte (z. B. Wohnungs- oder Gewerbebau), in denen Bauherren bereit sind, höhere Preise für Qualitätsleistungen zu zahlen. Vor diesem Hintergrund werden die drei Dimensionen des strategischen Würfels konkret:

Ort des Wettbewerbs (Kernmarkt vs. Nische)

Kernmarkt:

Bauunternehmen, die den gesamten relevanten Markt oder große Marktsegmente bearbeiten, streben nach hohen Volumina. Sie treten beispielsweise in allen wesentlichen Regionen und Baugattungen (Hoch-, Tief- und Ausbau) an. In diesem Umfeld ist der Wettbewerb sehr intensiv, insbesondere bei öffentlichen Aufträgen. Ein Beispiel ist ein klassisches Generalunternehmer, das bei Bundes- und Landesbehörden oder großen Wohnungsbaugesellschaften im ganzen Bundesgebiet mitbietet. Dabei sind Margendruck und Preisdumping häufig zu beobachten. Die Chance einer Kernmarktstrategie liegt in Skaleneffekten und hoher Auslastung, das Risiko besteht in dünnen Gewinnmargen und hoher Kostenempfindlichkeit.

Nische:

Alternativ fokussieren sich Unternehmen auf spezialisierte Marktsegmente mit besonderen Anforderungen. Beispiele sind etwa Anbieter von Tunnelbau und Infrastruktur für Bahn oder Straßen (Tiefbauspezialisten) oder auf Nachhaltigkeit/Green Building ausgerichtete Firmen im Hochbau. In einer solchen Nische kann ein Unternehmen mit spezifischem Know-how oder einzigartigen Referenzen punkten (z. B. ein Spezialist für denkmalgerechten Ausbau oder zertifizierte Passivhäuser). Hier sind die Wettbewerber seltener und die Bauherrn weniger ausschließlich preisfixiert. Die Chancen liegen in höheren Margen und stabilerer Nachfrage (weniger Preiskampf), während das Geschäftsvolumen begrenzt und das Marktrisiko (ggf. Auslastungsschwankungen) höher ist.

 

Vergleich: Kernmarkt- vs. Nischenstrategie (Bauunternehmen)

Aspekte Kernmarkt-Strategie Nischen-Strategie
Marktab-deckung Breite Bearbeitung großer Bauaufträge (z. B. Öffentlich, Großprojekte) Spezialisierung auf kleinere Segmente (z. B. Wohnungsbau, ökologische Gebäude)
Wettbewerbs-druck Sehr hoch (zahlreiche Wettbewerber, häufiges Ausschreiben) Moderat bis gering (weniger Anbieter, klarere Differenzierung)
Kostenstruktur Erfordert hohe Effizienz und robuste Kostenkontrolle Kann höhere Kosten durch Spezialkompetenz rechtfertigen
Preispolitik Starke Preissetzung (oft underbidding) erforderlich Höhere Preisprämien möglich (für Einzigartigkeit)
Chancen Skaleneffekte, stabile Auftragslage bei großen Programmen Stärkere Kundenbindung, höhere Margen, weniger Preiskampf
Risiken Billiglohn-Wettbewerb, geringe Profitabilität Abhängigkeit von Nischenkonjunktur, begrenztes Wachstum
Regeln des Wettbewerbs (Anpassung vs. Veränderung)

Anpassung:

Hier optimieren Bauunternehmen ihre bestehenden Prozesse und Angebote. Typische Maßnahmen sind Lean Construction (optimierte Arbeitsabläufe, Taktplanung), durchgängige Digitalisierung wie Building Information Modeling (BIM) sowie modulare Bauweisen oder Serielle Vorfertigung. Der Markt wird nach denselben Grundregeln bearbeitet, aber das Unternehmen versucht, durch höhere Effizienz und Qualitätssicherung gegenüber der Konkurrenz Vorteile zu erzielen. Ein Beispiel sind Generalunternehmer, die konsequent auf Serienfertigung setzen (z. B. Fertigteilwerke) und dadurch Stückkosten senken, wie dies bei Goldbeck im industriellen Hallenbau geschieht. Die Chancen einer Anpassungsstrategie liegen in schnellen Effizienzgewinnen ohne grundlegende Veränderung des Geschäftsmodells. Nachteile können sein, dass Innovationen kaum genutzt und zukünftige Trends verpasst werden (insbesondere, wenn Wettbewerber radikalere Lösungen einsetzen).

Veränderung:

Unternehmen, die ihre Rolle oder ihre Prozesse grundlegend wandeln, wählen diese aggressivere Option. Beispiele sind neue Geschäftsmodelle wie Public-Private-Partnerships (ÖPP), das Angebot von Gesamtleistungsverträgen (Totalunternehmer) oder die Entwicklung eigener Fertigungs- und Modulbauverfahren. Auch die Übernahme von Aufgaben des Bauherrn (Projektentwicklung oder ÖPP) zählt dazu, um innovative Lösungen selbst zu integrieren. Gerade beim Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit zeichnet sich ab, dass radikaler Wandel nötig ist. Eine transformative Strategie ermöglicht langfristige Wettbewerbsvorteile (z. B. durch frühe BIM-Einführung oder neuartige Bauprodukte), birgt aber erhöhte Investitionskosten und Umstellungsrisiken. 

 

Vergleich: Anpassungsstrategie vs. Veränderungsstrategie 

Aspekt Anpassung (inkrementell) Veränderung (transformativ)
Vorgehen Bestehende Abläufe optimieren (Lean, BIM, etc.) Neues Angebot oder Prozess (Modulares Bauen, ÖPP)
Beispiel Lean Construction bei Großbauern, Partnerschaften mit Lieferanten Einführung fabrikbasierter Modulhäuser, ÖPP-Projekte
Chancen Schnell umsetzbar, geringes Risiko, Kostensenkung Langfristige Alleinstellung, Nutzung neuer Märkte
Risiken Innovationsrückstand, Wettbewerbsdruck bleibt Hohe Investitionskosten, Scheiternsrisiko
Schwerpunkt des Wettbewerbs (Kosten vs Differenzierung)

Kostenorientierung:

Hier strebt das Bauunternehmen eine umfassende Kostenführerschaft an. Ziel ist es, die Gesamtherstellungskosten je Quadratmeter zu senken und gleichzeitig Planungs-, Zeit- und Qualitätsabweichungen zu minimieren. Maßnahmen sind u. a. effiziente Logistik, standardisierte Planung, stringentes Risikomanagement und enges Lieferantenmanagement. Beispiele sind Bauträger wie Goldbeck oder Max Bögl, die mit industriellen Fertigungsverfahren (Fertigteilwerke) und integrierten Bauleistungen Geschwindigkeit, Sicherheit und Kostenvorteile kombinieren. Ein Kostenfokus eignet sich insbesondere im öffentlichen und bei preissensitiven Aufträgen, da hier der günstigste Anbieter den Zuschlag erhält. Die Chancen dieser Strategie sind Wettbewerbsfähigkeit im hartumkämpften Billigsegment und relativ stabile Margen durch Effizienz. Die Risiken liegen in sehr schmalen Gewinnspannen und in der Verwundbarkeit gegenüber Rohstoff- und Lohnkostensteigerungen.

Differenzierung:

Bauunternehmen setzen hierbei auf erkennbare Zusatznutzen, für die Kunden bereit sind, höhere Preise zu zahlen. In der Baubranche entstehen Differenzierungsvorteile v. a. in vier Feldern: Terminsicherheit und Beschleunigung (z. B. durch optimierte Logistik und Vorfertigung), Nachhaltigkeit (ökologische Gebäudezertifikate und CO₂-Effizienz), Kompetenz in komplexen Bauwerken (Referenzen für Spezialbauten wie Krankenhäuser oder Tunnel) und Service/Kundenorientierung (transparente Kommunikation, Nachbetreuung). Ein differenzierter Anbieter hebt sich etwa durch hohe Planungsqualität, besondere Materialien oder umfassenden Gewährleistungsservice ab. Die Chancen liegen in höheren Verkaufspreisen, präferierten Vergaben (bei Projekten mit Qualitätsfokus) und Kundenloyalität. Die Risiken sind höhere Produktionskosten (z. B. für Spezialmaterialien) und die Gefahr, dass die Zielgruppe das Premium nicht honoriert. Porters Modell warnt davor, versucht man, gleichzeitig eine starke Kosten- und Differenzierungsstrategie zu verfolgen, so erzielt man oft weder den einen noch den anderen Vorteil.

Differenzierungsfelder im Bau (Auszug):

  • Verlässliche Termine (schnellere Fertigstellung)

  • Lebenszyklus-Nachhaltigkeit (DGNB/BNB-Zertifizierungen)

  • Spezialwissen für komplexe Bauvorhaben (z. B. Klinik- oder Infrastrukturprojekte)

  • Umfassender Kundenservice (digitale Visualisierung, transparente Kommunikation)

 

Vergleich: Kostenführerschaft vs. Differenzierung (Bauunternehmen)

Strategie Fokus Kennzeichen Beispielunternehmen
Kostenführerschaft Minimierung aller Bau- und Gemeinkosten Standardisierung, Lean Construction, große Lose, enge Kalkulation Goldbeck, Max Bögl (Serienbau)
Differenzierung Einzigartige Leistungen und Service Terminsicherheit, Nachhaltigkeit, Qualität, Serviceinnovationen z. B. Spezialisten für Green Buildings

Der strategischer Würfel für Immobilienunternehmen

Die Immobilienwirtschaft in Deutschland ist ein bedeutender Wirtschaftszweig mit über 810.000 Unternehmen und rund 3,5 Millionen Beschäftigten, die fast 20 % der Bruttowertschöpfung erbringt. Hauptsegmente sind die Projektentwicklung (Neubauprojekte), Bestandshaltung (Bewirtschaftung von Mietobjekten) und Asset Management (Optimierung von Immobilienportfolios). Die Branche ist durch stabile Nachfrage, enge Finanzierungsmärkte und wachsende Regulierung (z. B. ESG-Standards) geprägt.

Ort des Wettbewerbs (Kernmarkt vs. Nische)

Kernmarkt:

Immobilienunternehmen im Kernmarkt richten ihr Angebot an breite Kundengruppen oder Märkte. Beispiele sind große Wohnungsbaugesellschaften (z. B. börsennotierte Wohnungsunternehmen) oder Projektentwickler mit einem diversifizierten Portfolio (Mischung aus Wohnen, Gewerbe, Logistik). Sie bedienen viele Marktsegmente und können mit geballter Kaufkraft und Finanzstärke auftreten. Der Wettbewerb ist hier breit, etwa bei Investmenttransaktionen oder in den großen Büro- und Wohnungsmarktsegmenten. Chancen bieten sich durch skalierte Finanzierungs- und Marketingvorteile, während das Risiko in starkem Preisdruck und zyklischen Schwankungen liegen kann.

Nische:

Nischenorientierte Immobilienunternehmen spezialisieren sich auf eng umrissene Segmente. Beispiele sind Entwickler oder Bestandshalter, die sich auf Studenten- und Seniorenwohnen, gehobene Luxus-Immobilien, krankenhausnahe Flächen oder Fachlogistik (z. B. Data Center) fokussieren. Auch alternative Konzepte wie Co-Living oder Serviced Apartments zählen dazu. In Nischen können die Akteure spezifisches Know-how aufbauen und oft stabilere Renditen erzielen, da ihr Angebot nicht direkt mit Massenmärkten konkurriert. Allerdings ist der Marktanteil begrenzt, und die Spezialisierung birgt das Risiko, dass Trends gegen die Nische laufen (z. B. Nachfragerückgang im Einzelhandelssegment infolge E-Commerce).

 

Vergleich: Kernmarkt- vs. Nischenstrategie (Immobilienunternehmen)

Aspekt Kernmarkt Nische
Angebotsfokus Breite Segmentdeckung (z. B. alle Wohnimmobilien, diverse Gewerbe) Spezialisierte Nutzungsarten oder Zielgruppen (z. B. studentisches Wohnen, Logistikparks)
Wachstumspotenzial Größeres Gesamtvolumen, potenziell große Transaktionen (z. B. Shopping-Center-Investments) Enger Markt, aber oft stabilere Preise (sog. „Defensivsegmente“)
Wettbewerb Viele etablierte Wettbewerber und Mittelständler (Portfolios, Fonds) Wenige, oft spezialisierte Anbieter
Chancen Marktmacht, Diversifikation, höhere Verhandlungsmacht (z. B. bei Finanzierung) Höhere Renditemargen, klare Positionierung, Loyalität (z. B. bei speziellem Service)
Risiken Anfällig für Konjunkturschwankungen und Regulierung (Zinsänderungen, Mietpreisbremsen) Beschränkter Absatzmarkt, Überangebot bei nachlassender Nachfrage
Regeln des Wettbewerbs (Anpassung vs. Veränderung)

Anpassung:

Im Immobiliensektor bedeutet Anpassung meist die Optimierung bewährter Prozesse: Standardisierte Projektentwicklung, stringentes Projektcontrolling, Outsourcing von Managementprozessen oder Nutzung etablierter Technologie (z. B. bewährte ERP-Systeme im Asset Management). Viele Unternehmen folgen bekannten Mustern aus der Bau- oder Immobilienwirtschaft ohne grundlegende Neuorientierung. Beispielsweise werden Wohnbauvorhaben weiterhin klassisch als Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser realisiert. Chancen ergeben sich durch geringe Umstellungsaufwände und Sicherheit im etablierten Geschäftsmodell. Risiken liegen darin, dass man technologische oder gesellschaftliche Trends verpasst (z. B. digitale Plattformen für Immobilienvermarktung oder veränderte Nutzerbedürfnisse).

Veränderung:

Radikale Veränderungen umfassen etwa die Integration neuer Technologien und Geschäftsmodelle. So dringen PropTechs mit Online-Buchungsplattformen, Smart-Home-Lösungen oder Blockchain-basiertem Crowdinvesting in die Wertschöpfungskette vor. Auch klimabewusste Investitions- und Nutzungsmodelle (z. B. CO₂-kompensiertes Bauen oder Circular Economy im Bestand) zählen hierzu. Ein prägnantes Beispiel aus der Praxis ist die wachsende Bedeutung der EU-CSRD-Richtlinie: Viele Immobilienunternehmen investieren verstärkt in Nachhaltigkeit, da Mieter und Investoren zunehmend „grüne“ Objekte nachfragen. Chancen dieser Veränderungsorientierung sind neue Märkte und Imagegewinne; Risiken bestehen in hohen Investitionen (z. B. für Gebäudesanierung) und Umstellungsaufwand.

In beiden Fällen gilt: Anpassung ist kurzfristig sicherer, Veränderung bietet langfristig Vorteile, erfordert aber gutes Change-Management. Die großen Trends (Digitalisierung, ESG, Smart Buildings) weisen klar in Richtung Veränderung.

 

Vergleich: Anpassung vs. Veränderung (Immobilienunternehmen)

Vorgehen Anpassung (bekannt) Veränderung (innovativ)
Technologieeinsatz Standard-Tools (z. B. ERP, CRM) PropTechs, KI für Marktanalysen, Smart Buildings
Prozesse Klassische Projekt- und Bestandsverwaltung Plattform-basierte Services, Co-Investment-Modelle
Beispiel Planung und Vermarktung per Makler Digitale Vermietung (z. B. virtuelle Rundgänge)
Chancen Kostensicherheit, geringes Risiko Zugang zu neuen Kundengruppen, Effizienzsteigerung
Risiken Innovationsstau, Wettbewerbsnachteil Hohe Umstellungskosten, technologische Abhängigkeiten
Schwerpunkt des Wettbewerbs (Kosten vs Differenzierung)

Kostenorientierung:

Eine auf Kostenführerschaft ausgerichtete Immobilienfirma minimiert ihre Aufwendungen, um im Sinne günstiger Mieten oder Renditen zu überzeugen. Dies geschieht etwa durch straffe Verwaltung, Standardisierung von Abläufen (z. B. einheitliches Facility Management über große Portfolios) und günstige Finanzierungsstrukturen. Große Wohnungsbestandsgesellschaften und REITs spielen oft nach dieser Logik: Sie setzen auf große Volumina und niedrige Verwaltungskosten. Chancen sind stabilere Gewinnmargen in risikoärmeren Segmenten (so genannte „Core“-Immobilien), Risiken entstehen bei strukturellem Druck auf Miet- und Kaufpreise oder wenn der Erhaltungsrückstau zu plötzlich hohen Investitionen führt.

Differenzierung:

Hier schaffen Immobilienunternehmen besondere Mehrwerte, für die Kunden bereit sind zu zahlen. Beispiele sind Luxus- und Premiumimmobilien mit exklusiver Ausstattung, oder nachhaltige Gebäude mit hoher Energieeffizienz, die im Mietpreis teurer vermietet werden können. Auch Service-Dienstleistungen wie Concierge oder flexible Nutzungsmodelle (z. B. flexible Büroflächen, Co-Working) zählen dazu. In der Asset-Pflege kann Differenzierung etwa durch umfassendes Quartiersmanagement geschehen (Integration von Handelsangebot, Gastronomie etc.). Die Chancen liegen in höheren Renditen und längerer Kundenbindung, während der Aufbau solcher Qualitätsangebote oft mit höheren Investitionen verbunden ist. Der Trend hin zu ESG-konformen Immobilien verdeutlicht das Potenzial: Bereits heute zeigen Investoren und Mieter eine höhere Zahlungsbereitschaft für „grüne“ Gebäude.

 

Vergleich: Kostenorientierung vs. Differenzierung (Immobilienunternehmen)

Strategie Fokus Kennzeichen Beispiel
Kostenorientierung Minimale CAPEX/OPEX Großflächigkeit, straffes Kostenmanagement z. B. große Wohnungsbaugesellschaft
Differenzierung Besondere Gebäude- und Servicequalität Hochwertige Ausstattung, Nachhaltigkeit, Service z. B. ESG-zertifizierter Premium-Developer

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