Checkliste Hauskauf

Von der ersten Idee bis zur langfristigen Sicherheit

 

Planung & Vorbereitung

Ziele und Rahmenbedingungen definieren:

  • Welche Immobilie passt zu Ihrem Lebensstil? (Wohnfläche, Zimmer, Garten, Lage)

  • Soll es eine Wohnung oder ein Haus sein? Stadt oder ländlich?

  • Bestandsimmobilie oder Neubau?

  • Ist Eigenleistung (Renovierung / Sanierung) möglich oder gewünscht?

  • Wie groß darf die monatliche Belastung sein (inkl. Nebenkosten)?

  • Soll die Immobilie langfristig bewohnt oder später vermietet werden?

Finanzielle Planung:

  • Einnahmen und Ausgaben schriftlich gegenüberstellen

  • Eigenkapital bestimmen (Sparguthaben, Schenkung, Verkauf, Bausparverträge etc.)

  • Kreditspielraum und Tragfähigkeit mit Baufinanzierungsrechner vorprüfen

  • Fördermöglichkeiten prüfen: KfW, Wohn-Riester, Landesprogramme

  • Rücklagen für Nebenkosten, Notar, Umzug, Möbel, Renovierung einplanen

Immobiliensuche strategisch angehen:

  • Region und Wohnlage genau analysieren (Infrastruktur, Kita, Schulen, Ärzte)

  • Pendelzeiten, Freizeitangebote und Sicherheit im Umfeld prüfen

  • Eigenes Suchprofil erstellen: Onlineportale, Makler, Zeitungen, Aushänge

  • E-Mail-Suchagenten einrichten, Bekannte informieren

  • Eigene Anzeige schalten: Gesuche in Zeitungen/Online

Position Durchschnittskosten (Beispielrechnung)
Kaufpreis (Haus, 130 m², mittlere Lage) ca. 450.000 €
Kaufnebenkosten (10–15 %) 45.000–67.500 € (Notar, Grunderwerbsteuer, Makler)
Modernisierung / Renovierung 20.000–60.000 € je nach Zustand
Umzug, Möbel, Küche 10.000–25.000 €
Monatliches Haushaltsbudget Empfehlung: max. 35–40 % des Nettoeinkommens für die Finanzierung verwenden

 

Beispiel-Rechnung:

  • Kaufpreis: 450.000 €

  • Nebenkosten (12 %): 54.000 €

  • Gesamtbedarf: 504.000 €

  • Eigenkapital: idealerweise mind. 20 % = 90.000 €

Besichtigung & Bewertung

Besichtigung gut vorbereiten:

  • Kamera oder Smartphone für Fotos

  • Maßband oder Laserentfernungsmesser

  • Kompass zur Ausrichtung (Sonne!)

  • Checkliste & Notizblock mit offenen Fragen

Wichtige Punkte bei der Besichtigung prüfen:

Allgemeines:

  • Baujahr, Bausubstanz, Sanierungs- oder Modernisierungsbedarf?

  • Ist ein Energieausweis vorhanden? Wie ist der energetische Zustand?

  • Welche Heizung ist verbaut? (Alter, Verbrauch, Wartung)

  • Wie ist die Dämmung (Dach, Fassade, Fenster)?

  • Ist ein Keller vorhanden? Feuchtigkeit, Belüftung, Nutzbarkeit?

Innenräume:

  • Raumaufteilung sinnvoll? Durchgangszimmer? Dachschrägen?

  • Fußbodenarten und Zustand?

  • Elektrik: Alter der Leitungen, Sicherungskasten, Steckdosenanzahl?

  • Wasserleitungen: Zustand, Druck, Warmwasserbereitung?

  • Fenster: Zustand, Verglasung, Dämmwert, Beschläge?

  • Türen: Funktion, Schallschutz, Isolierung?

  • Badezimmer: Fenster, Belüftung, Zustand der Sanitärobjekte?

  • Küche: Zustand, Anschlüsse, mögliche Übernahme?

Außenbereich:

  • Zustand von Dach, Fassade, Dachrinnen, Fensterläden, Balkonen

  • Zustand des Gartens, der Terrasse, Zäune und Wege

  • Ausrichtung des Gartens (Sonne!), Lärmbelastung?

  • Ist eine Garage / Carport vorhanden? Stellplätze?

Prüfung Typische Sanierungskosten (wenn erforderlich)
Dachsanierung 20.000–45.000 €
Fenster erneuern (12 Stück) 10.000–18.000 €
Heizung (z. B. Wärmepumpe) 15.000–30.000 €
Elektrik erneuern 8.000–15.000 €
Bad komplett renovieren 10.000–20.000 €
Dämmung (Fassade/Dach) 15.000–40.000 €
Unterlagen & Objektprüfung
  • Exposé vollständig? Angaben plausibel?

  • Wohn- und Nutzfläche nachvollziehbar?

  • Bauunterlagen beim Bauamt einsehen

  • Baulastenverzeichnis prüfen (Wegerechte, Abstandsflächen etc.)

  • Bebauungsplan und mögliche Nachverdichtungen in der Umgebung prüfen

  • Grundbuchauszug prüfen (Lasten, Rechte, Hypotheken, Eigentumsverhältnisse)

  • Teilungserklärung bei Eigentumswohnungen lesen

  • Protokolle der Eigentümerversammlung (bei ETW) prüfen

  • Energieausweis und Verbrauchsdaten analysieren

  • Versicherungsstatus der Immobilie klären

  • Bei vermieteten Objekten: Mietverträge einsehen, Kündigungsfristen prüfen

Wichtige Unterlagen und Werte:

  • Grundbuchauszug: Gebühr < 20 €

  • Energieausweis: Pflicht! Achten auf Energiekennwert:

    • A+ = sehr effizient

    • E oder schlechter = hohe Heizkosten (2.000–4.000 €/Jahr bei EFH)

  • Bodenrichtwert (je nach Lage):

    • ländlich: ab 80 €/m²

    • Stadtrand: 250–500 €/m²

    • Innenstadtlagen Hamburg, München, Frankfurt: >1.000 €/m²

Finanzierung & Verhandlung

Finanzierung absichern:

  • Gesamtkostenplan erstellen (Kaufpreis, Notar, Grunderwerbsteuer, Makler, Modernisierung, Umzug)

  • Finanzierungskonzept mit Berater entwickeln

  • Kreditangebote vergleichen (Effektivzins, Sondertilgungen, Flexibilität)

  • Eigenkapital richtig einbringen (z. B. Nebenkosten + Anteil Kaufpreis)

  • Zinsbindung strategisch wählen (kurz/lang je nach Marktlage)

  • Rückzahlungsfähigkeit absichern (Arbeitslosigkeit, BU, Notgroschen)

  • Fördermittel beantragen (KfW, Zuschüsse, regionale Förderprogramme)

Verhandlung & Kaufvorbereitung:

  • Kaufpreis realistisch bewerten (Vergleichswerte, Gutachten optional)

  • Sachliche Preisverhandlung führen

  • Notar auswählen und Termin abstimmen

  • Vor dem Notartermin: Vertragsentwurf prüfen lassen (z. B. Anwalt, Verbraucherzentrale)

  • Kaufvertrag nur bei gesicherter Finanzierung unterschreiben!

Parameter Beispielwert
Darlehenssumme 400.000 €
Zinssatz (10 Jahre fest) 3,8 % p. a.
Tilgung (anfangs) 2,5 %
Monatsrate ca. 2.166 €
Gesamtkosten über Laufzeit ca. 260.000 € Zins + Tilgung in 10 Jahren
Sondertilgung (optional) 5–10 %/Jahr kostenlos bei vielen Banken
Kaufabwicklung & Übergabe
  • Notartermin wahrnehmen, Vertrag unterzeichnen

  • Finanzierung durch die Bank bestätigen lassen

  • Zahlung Kaufpreis & Nebenkosten (Notar, Steuer, Makler)

  • Eigentumsumschreibung im Grundbuch veranlassen

  • Gebäudeversicherung abschließen (Brand, Sturm, Leitungswasser)

  • Übergabetermin organisieren (Protokoll mit Zählerständen & Mängeln!)

  • Schlüsselübergabe dokumentieren

  • Umzug organisieren: Adressänderungen, Nachsendeauftrag, Versorger kündigen

Kostenart Betrag (ungefähr)
Grunderwerbsteuer (6,5 % in z. B. NRW) 29.250 €
Notar & Grundbuch ca. 2,000–3.000 €
Makler (3,57 % anteilig) ca. 8.000 €
Gebäudeversicherung ab 250–600 €/Jahr
Umzug 1.000–3.000 €, je nach Entfernung & Umfang
Absicherung & Instandhaltung

Personenbezogene Absicherung:

  • Risiko-Lebensversicherung (für Familien mit Kredit)

  • Berufsunfähigkeitsversicherung überprüfen

  • Vorsorgevollmacht / Patientenverfügung ggf. notariell erstellen

  • Hausrat- und Haftpflichtversicherung aktualisieren

Immobilienbezogene Vorsorge:

  • Rücklagen für Instandhaltung bilden (Faustregel: 0,50–1 €/m²/Monat)

  • Wartungsverträge für Heizung etc. abschließen

  • Frühzeitig über Anschlussfinanzierung informieren (Zinsbindung beachten!)

  • Werterhalt durch regelmäßige Pflege: Dach, Fassade, Fenster, Technik

Laufende Kosten & Vorsorge:

Position Durchschnittswerte / Empfehlungen
Rücklagen für Instandhaltung 6 €/m²/Jahr (EFH) = ca. 800–1.000 €/Jahr
Gebäudeversicherung 250–600 € jährlich
Hausratversicherung 100–200 € jährlich
Risiko-Lebensversicherung z. B. 25 €/Monat für 200.000 € (je nach Alter)
Berufsunfähigkeitsversicherung ca. 50–80 €/Monat (je nach Beruf, Alter, Laufzeit)

 

Wichtige Fristen & Empfehlungen:

  • Notarvertrag: mind. 2 Wochen vor Termin prüfen

  • Zinsbindung: bei niedrigem Zinsniveau 15–20 Jahre sichern

  • Anschlussfinanzierung: 3 Jahre vor Ablauf der Zinsbindung aktiv werden

Zusätzliche Tipps mit Preisrahmen
Maßnahme Typische Kosten
Photovoltaikanlage (5–7 kWp)       8.000–14.000 € (ggf. Förderung)
Wallbox fürs E-Auto       1.000–2.000 €, Förderung prüfen
Smart-Home-Nachrüstung       ab 3.000 €, je nach Umfang
Gartenneuanlage       5.000–15.000 €, je nach Größe
Alarmanlage / Sicherheitstechnik       ab 1.000–5.000 €, je nach Ausstattung

Zwei Welten, ein Experte – Immobilienkauf und-verkauf aus einer Hand

Die Insel Rügen und die Hansestadt Hamburg haben mich geprägt. Als gebürtiger Rüganer und Wahlhamburger verfüge ich über ein tiefgreifendes Verständnis der regionalen Immobilienmärkte. Meine Qualifikation als zertifizierter Sachverständiger und Professor für Immobilienbewertung garantiert Ihnen eine fundierte Beratung und Bewertung Ihrer Immobilie. Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur erfolgreichen Schlüsselübergabe stehe ich Ihnen als zuverlässiger Partner zur Seite.

FAQ

Häufig gestellte Fragen unserer Kunden

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Wie viel Eigenkapital brauche ich um ein Bestandshaus zu finanzieren?

Das erforderliche Eigenkapital für den Kauf eines Bestandshauses hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Kaufpreises, der Finanzierungskonditionen und der individuellen Anforderungen der Kreditgeber. In der Regel wird jedoch ein Eigenkapitalanteil von etwa 20% des Kaufpreises empfohlen, um eine günstige Finanzierung zu erhalten.

Das erforderliche Eigenkapital für den Kauf eines Bestandshauses hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Kaufpreises, der Finanzierungskonditionen und der individuellen Anforderungen der Kreditgeber. In der Regel wird jedoch ein Eigenkapitalanteil von etwa 20% des Kaufpreises empfohlen, um eine günstige Finanzierung zu erhalten.

Wie lange geht die Laufzeit einer Hausfinanzierung?

Die Laufzeit Ihrer Hausfinanzierung hängt von verschiedenen Faktoren wie der Höhe der monatlichen Rate, der Darlehenssumme und möglichen Sondertilgungen ab. Lediglich die Dauer der Sollzinsbindung hingegen können Sie selbst wählen. In den letzten Jahren, besonders seit Corona, sind die Zinsen stetig gestiegen. Daher raten wir zum jetzigen Zeitpunkt zu einer kürzeren Sollzinsbindung.

Die Laufzeit Ihrer Hausfinanzierung hängt von verschiedenen Faktoren wie der Höhe der monatlichen Rate, der Darlehenssumme und möglichen Sondertilgungen ab. Lediglich die Dauer der Sollzinsbindung hingegen können Sie selbst wählen. In den letzten Jahren, besonders seit Corona, sind die Zinsen stetig gestiegen. Daher raten wir zum jetzigen Zeitpunkt zu einer kürzeren Sollzinsbindung.

Wie hoch sollte die Annuität für die Hausfinanzierung sein?

Die Höhe der Annuität sollte maximal 35 % Ihres Nettohaushaltseinkommens betragen. Auf diese Weise haben Sie genügend Spielraum für weitere tägliche Ausgaben und Lebenshaltungskosten.

Die Höhe der Annuität sollte maximal 35 % Ihres Nettohaushaltseinkommens betragen. Auf diese Weise haben Sie genügend Spielraum für weitere tägliche Ausgaben und Lebenshaltungskosten.

PROFESSIONELL. UMFANGREICH. ZERTIFIZIERT.

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